Ein kompletter Vegetationsumbau im Harz findet nur alle paar Jahrhunderte statt, eine ADFC-Tour dorthin nur 1-2 Mal im Jahr. Also Grund genug, um den Aktionskreis der Wennigser Ortsgruppe bis Torfhaus (802 müNN) als Startpunkt zu erweitern. Es folgten 70 km größtenteils locker-lässig bergab auf Waldwegen, die für dickbereifte MTB-Fahrer mit etwas Gleichgewichtsgefühl auch locker-lässig zwischen 2 Bierpausen zu schaffen waren. Zunächst rollte man auf dem Clausthaler Flutgraben, dann über die alte Eisenbahntrasse im Innerstetal. Die 600 hm runter (!) waren schon fast eine Flußradtour durch blühende Fingerhuthänge mit viel kulturhistorischen Bauten und Teichen des Harzer Wasserregales, eben jener Hauptenergieleitung aus dem vorvorletzten Jahrhundert in einem einstigen High-Tech-Industriegebiet. Den (geodätischen) Tiefpunkt erreichten wir in Langelsheim, von wo aus wir zum Bahnhof nach Goslar wirklich einige Höhenmeter am Harzsaum hochradeln mußten. Aber diesmal gab es eben keine Steilanstiege von Typ „molto caramba mit salto mortale“ sondern eher eine Tour „dolce vita“ um Berge herum in eine derzeit einmalige Landschaft „naturale bombastico“ und mangels dichten Nadelwaldbestandes auch viel Aussicht„megafantastico“. Wir brauchen keine Dolomiten, wir haben halt nahe dem Hannoverschen Flachland auch gute Tagesalternativen.

Bernd Greger